Häufige Fragen

Was ist eine Korporation?

Eine Korporation ist ein Zusammenschluss von Studenten und Absolventen, welche gemeinsame Ziele verfolgen, sich zu den Prinzipien der Korporation bekennen und eine alte Tradition (studentisches Brauchtum) pflegen. Korporation ist ein Sammelbegriff für jene studentischen Zusammenschlüsse.

Was ist eine Verbindung?

Ein Synonym für Korporation. Oftmals werden jedoch Studentenvereine nicht zu den Verbindungen gezählt, jedoch zu den Korporationen.

Was ist eine Burschenschaft?

Eine Burschenschaft ist ein spezieller Typ von Korporation. Alle heutigen Burschenschaften sind farbentragend und orientieren ihr Wesen und ihre Werte sehr stark an jenen der Urburschenschaft, welche im frühen 19. Jahrhundert bestand. Es gibt verschiedene Arten von Burschenschaften: die nicht-konfessionellen und zum Großteil schlagenden Burschenschaften zum einen und die konfessionellen, nicht-schlagenden Burschenschaften zum anderen, zu welchen auch Langobardia zählt.

Viele Begriffe. Ist das nicht alles das gleiche?

Nein, es ist nicht alles das gleiche, jeder Begriff hat seine Existenzberechtigung und seine Geschichte. Man kann Überbegriffe meist weiter unterteilen, z.B. um Korporationstypen näher zu beschreiben. Es gibt viele lateinische Begriffe, deren Ursprung sich teilweise bis ins Mittelalter zurückverfolgen lässt. Die studentische Sprache hat im Laufe der Zeit eine Evolution durchlaufen und ist stetig gewachsen. Es existieren sogar ganze Wörterbücher, um diesen vielfältigen Jargon zu erfassen.

Was bedeutet farbentragend?

Als farbentragend bezeichnet man Korporationen, deren Mitglieder als äußeres Zeichen ihrer Korporationszugehörigkeit Band und Mütze tragen. Durch das Tragen dieser Zeichen, welche in Kombination Couleur genannt werden, zeigen die Mitglieder die Zugehörigkeit und Verbundenheit zu ihrer Korporation.

Was bedeutet schlagend, was nichtschlagend?

Unter schlagend versteht man Korporationen, welche das akademische Fechten praktizieren. Dazu zählen das Erlernen und Üben des Schlägerfechtens (Pauken) und das Austragen von Mensuren, bei welcher sich zwei Mitglieder unterschiedlicher Korporationen mit scharfen Schlägern gegenüberstehen. Nichtschlagende Korporationen hingegen praktizieren das akademisches Fechten nicht und bieten ihren Mitgliedern auch keinerlei Möglichkeit an, dieses zu erlernen oder auszuüben.

Was ist der RKAB?

Der "Ring Katholischer Akademischer Burschenschaften in Österreich" (RKAB, kurz: der Ring) ist ein Dachverband (Kartell) von konfessionellen Burschenschaften. Langobardia ist seit 1982 Mitglied.

Wie entstand der RKAB?

Der RKAB wurde von den damals vier Ringburschenschaften im "Ring Katholischer Deutscher Burschenschaften" (RKDB) in Österreich gegründet. Beide Verbände waren im europäischen Dachverband, dem "Ring Katholischer Burschenschaften" (RKB) vereint, bis dieser in den 1980er Jahren durch ein Freundschaftsabkommen ersetzt wurde.

Welche Korporationen sind im RKAB Mitglied?

Der RKAB vereint fünf Burschenschaften, welche wir als Ringburschenschaften bezeichnen: Wiking Wien, Rheno-Danubia Wien, Südgau Graz, Langobardia Salzburg, Erzherzog Johann Leoben. Langobardia und Erzherzog Johann sind derzeit aktiv.

Welche Prinzipien vertritt der RKAB?

Der RKAB vertritt die Prinzipien Virtus (Glaube, christliche Tugend), Scientia (Wissenschaft) und Amicitia (Freundschaft). Der Ringwahlspruch "Deo, Patriae, Amico sacer" drückt die Verbundenheit zu Gott, Vaterland und Heimat aus. Die KAB Langobardia bezieht sich mit ihren Prinzipien religio, patria, scientia und amicitia ebenfalls auf die Grundwerte des Verbandes.

Prinzipien? Ist das nicht altmodisch?

Nein, unserer Auffassung sind Prinzipien nicht altmodisch. Unsere Grundwerte können nicht in nur wenigen Worten beschrieben, geschweige denn erfasst werden. Betrachtet man jedes Prinzip für sich alleine und anschließend im Verbund, so zeigt sich ihre allgemeine und zeitlose Gültigkeit. Auch wenn unsere Prinzipien aus der Mitte des 19. Jahrhunderts stammen, hat sich unsere studentische Gesellschaft im Laufe der Zeit ebenfalls weiterentwickelt und verbindet heute alte Traditionen und zeitlose, moderne Werte.

Warum ökumenisch?

Langbardia ist eine katholische Burschenschaft mit bewusster Zielsetzung hin zur christlichen Ökumene, d.h. dass bei uns nicht nur Katholiken, sondern auch Christen anderer Konfessionen ihre couleurstudentische Heimat finden können, wenn sie unsere katholischen Grundsätze respektieren. Wir wollen dadurch zur Überwindung der konfessionellen Spaltung der Christenheit und der Zusammenarbeit zwischen Christen unterschiedlicher Konfessionen beitragen, indem wir das ökumenische Prinzip im Korporationsbereich umsetzen.

Seid ihr deutschnational?

Nein. Langobardia steht für ein freies, demokratisches Österreich ein und bekennen uns zur österreichischen Identität. Überdies hinaus wissen wir sehr wohl zwischen den Begriffen Staat, Vaterland, Heimat (alle drei machen das Prinzip patria aus). Die Burschenschaft verlangt von ihren Mitgliedern individuellen persönlichen Einsatz und Engagement. Die Burschenschaft fördert aktiv die Ausbildung eines patriotischen Bewusstseins.

Welche politische Einstellung vertretet ihr?

Die Antwort auf diese Frage ist kompliziert: gar keine und sehr viele! Unser Verband und wir sind parteipolitisch ungebunden. Dennoch sehen wir es als Aufgabe von Burschenschaften politische, moralische und geschichtliche Bildungsarbeit zu leisten. Wir erörtern und diskutieren hierzu verschiedenste aktuelle Themen, die Meinungsbildung darüber ist jedoch jedem Mitglied für sich überlassen. Es steht unseren Mitgliedern frei sich parteipolitisch zu betätigen, jedoch ist im Kreise der Burschenschaften bewusst kein Freiraum für parteipolitisches Programm eingeräumt.

Seid ihr schlagend?

Nein, Langobardia und die Burschenschaften des RKAB sind seit ihrer Gründung nichtschlagend und verwerfen Pauken und Mensur.

Was sind die Aufnahmevoraussetzungen für den Beitritt?

Für die Aufnahme kommen Männer in Frage, welche sich dem deutschen Kulturraum zugehörig fühlen und Deutsch als Muttersprache haben, an einer anerkannten Hochschule ein Studium betreiben, einer christlichen Konfession angehören und bereit sind, nach den Prinzipien der Burschenschaft zu leben.

Nehmt ihr Frauen auf?

Nein. Nur Männer können Mitglied werden. Dies hat jedoch nichts mit Frauenfeindlichkeit zu tun. Das Wesen von Männerbünden hat sich im Laufe der Geschichte entwickelt. Frauen können an fast allen Veranstaltungen teilnehmen und sind gerne gesehen. Für couleurstudentisch interessierte Frauen können wir auf Damenverbindungen verweisen, die im Gegenzug nur Frauen aufnehmen.

Was ist das Lebensbundprinzip?

Sobald ein Mitglied seine Fuxenzeit (Probezeit) erfolgreich absolviert hat, wird er in den Stand eines Burschen erhoben. Die Mitgliedschaft endet nicht mit dem Studienabschluss, sondern bleibt das gesamte Leben aufrecht. Dies ist der Lebensbund. Dadurch erreichen wir eine generationsübergreifende Mitgliederstruktur, die zu einem ausgewogenen Austausch von Studenten und Absolventen führt. Das Freunschaftsprinzip basiert auf dem Lebensbundprinzip.

Was sind Aktive, was sind Alte Herren?

Die Aktivenschaft besteht aus Fuxen (probeweise aufgenommene Mitglieder) und aktiven Burschen. Ein Student kommt als Fux zur Burschenschaft und wird nach einer Probezeit in den Stand eines Burschen erhoben. Nachdem der Bursch sein Studium abgeschlossen hat und in das Berufsleben wechselt, wird er in die Altherrenschaft der Korporation aufgenommen; er ist nun Alter Herr (Absolvent).

Was macht ihr so?

Wir organisieren abwechslungsreiche Semesterprogramme und Treffen in den Ferien. Wir pflegen alte studentische Traditionen, in diesem Sinne zählen farbstudentische Veranstaltungen zum Kern unserer Tätigkeiten. Als weiteren essentiellen Bestandteil unseres Programmes sehen wir die Förderung der Weiterbildung unserer Mitglieder, wozu wir zu Seminaren und wissenschaftlichen Abenden, aber auch zur ungezwungenen Diskussion zusammenkommen. Aber auch der Spaß kommt nicht zu kurz: gesellige, sportliche, ungezwungene Programmpunkte schaffen einen willkommenen Ausgleich zum Studium und Berufsleben . ...und nein, bei uns gibt es keinen Trinkzwang!

Seid ihr der CV?

Nein. Der "Cartellverband" (CV) und sein Schwesterverband, der "Österreichische Cartellverband" (ÖCV) sind eigenständige Verbände und vollkommen von uns getrennt.

Was ist der EKV?

Der RKAB und der RKDB sind Mitglieder im "Europäischen Cartellverband der christlichen Studentenverbände", eine europäische Arbeitsgemeinschaft studentischer Dachverbände. Diese wurde im Jahr 1975 in Salzburg von beiden Ringverbänden mitbegründet.